Die Taubenklinik des Verbandes Deutscher Brieftaubenzüchter wurde 1972 ins Leben gerufen und bietet seither dem Brieftaubenzüchter und Vogelliebhaber die Möglichkeit, seine Tiere nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen behandeln zu lassen.

Unser vorrangiges Ziel ist die optimale medizinische Betreuung der Vögel. Ebenso wichtig ist uns eine vertrauensvolle, langfristige Beziehung zu unseren Kunden. Nur durch enge Zusammenarbeit von Klinik und Züchter wird eine Spitzenversorgung der Tauben möglich.

Um eine optimale gesundheitliche Versorgung Ihrer Vögel gewährleisten zu können, bieten wir die folgenden Leistungen an:

1. Untersuchung und Behandlung von Tauben
In den Untersuchungs- und Behandlungsräumen der Taubenklinik werden die Tiere ambulant oder stationär behandelt. Wenn sich bei der Eingangsuntersuchung herausstellt, dass eine stationäre Behandlung notwendig ist, stehen die Abteilungen, jeweils bestückt mit Einzelkäfigen, zur Aufnahme der Tauben bereit. Weitergehende Laboruntersuchungen (Abstriche und Organmaterial), auch bakteriologischer Art, können an Ort und Stelle durchgeführt werden. Mit den nachgewiesenen Keimen wird ein Resistenztest erstellt, so dass eine optimale Behandlungsmöglichkeit gefunden werden kann. Aufgrund ambulanter Diagnostik stehen auch die erforderlichen Medikamente zur Verfügung; damit kann die Behandlung im eigenen Schlag fortgeführt werden. Nach abgeschlossener stationärer Behandlung werden die Tiere wieder zurückgesandt. Das Logistikunternehmen Ilonex (Telefon: 08 00/7 75 51 10) führt kostengünstige Taubentransporte von und zur Taubenklinik durch.

Ambulante Untersuchungen
• Klinische Untersuchungen
• Abstrichuntersuchungen
• Röntgen
• NEU : Ultraschalluntersuchung
• Endoskopie

Operationen
• Tumorentfernungen
• Osteosynthese
• Fremdkörperentfernung

Laboruntersuchungen
• Bakteriologie
• Resistenzbestimmung
• Parasitologie
• Serologie
• Chlamydienuntersuchung
• uvm.

2. Untersuchung verendeter Tauben
Auch verendete Tauben können in der Taubenklinik untersucht werden, um die Todesursache
festzustellen und so weitere Schäden im Bestand abzuwenden. Diese Untersuchungen sind jedoch nur kurze Zeit nach dem Tode noch möglich (wichtig bei der Zusendung der Tauben). Nach Abschluss der Untersuchung wird der Befund zusammen mit einem Behandlungsvorschlag, soweit erforderlich, zugesandt.


3. Untersuchung von Kotproben
Einzel- und Sammelkotproben werden ständig in der Taubenklinik untersucht. Jeder Züchter sollte bei verdächtigen Anzeichen am Tier selbst oder bei der Kotbeschaffenheit umgehend
Kotproben einschicken, geeignete Behälter können bei der Taubenklinik angefordert werden. Bei jeder Einsendung, Taube oder Kotprobe, muss ein vollständiger Vorbericht mit eingesandt werden, damit die Probleme des Bestandes möglichst genau ermittelt werden können. Die Vorberichtsformulare sind ebenfalls bei der Taubenklinik erhältlich.


4. Forschungsarbeit
Die Taubenklinik ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Universitäten und Taubenzüchtern. Viele für die Tauben wichtige Forschungsarbeiten wurden in enger Zusammenarbeit zwischen Klinik und Universitäten erstellt. Insbesondere das Projekt zur Erforschung der „Jungtauben-Krankheit“ vor einiger Zeit wurde von hier auf den Weg gebracht.


5. Ultraschall
Der Ultraschall beinhaltet eine Reihe von Untersuchungsmöglichkeiten für die Brieftauben.
Es ist beispielsweise möglich, das Herz bei seiner Arbeit zu beobachten und zu beurteilen. Ansammlungen von Flüssigkeit im Herzbeutel können dargestellt werden. Bei einer Umfangsvermehrung des Bauches kann geklärt werden, ob es sich um Flüssigkeit oder ein Organ handelt. Des Weiteren ist die Beschaffenheit der Leber sofort sichtbar. Selbst Messungen von Organen und Zubildungen sind einfach möglich. Man kann die Ultraschalluntersuchung auch zur weiteren Abklärung von Befunden im Röntgenbild verwenden. Sogar eine Untersuchung der Augen ist möglich. Der Hintergrund des Auges kann durch die Ultraschalluntersuchung sichtbar werden, obwohl das Auge vorne getrübt ist. Diese und viel mehr Möglichkeiten bietet die Ultraschalluntersuchung!
Die Ultraschalluntersuchung ist eine schnelle und wenig aufwändige Untersuchung, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet. Da die Ultraschallwellen, sobald sie auf Strukturen treffen, verändert werden, müssen möglichst wenig störende Futterbestandteile im Magen und im Darm sein. Also müssen die Tauben nüchtern vorgestellt werden!

Man kann mit dem Ultraschall Luft nicht untersuchen. Man muss daher den Schallkopf direkt auf die Taubenhaut aufbringen können. Sobald auch nur eine Feder stört, sieht man nichts mehr. Demzufolge muss am Bauch eine kleine Stelle von Federn befreit werden. Zusätzlich muss ein Gel aufgebracht werden, um den Kontakt weiter zu verbessern. Dieses Gel ist auf Wasserbasis hergestellt. Es verklebt zwar im ersten Moment die umliegenden Federn, lässt sich dann aber leicht auswaschen oder verschwindet vollständig beim nächsten Bad. Auf dem Ultraschallbild ist ein Ei einer Täubin sichtbar. Die Schalenoberfläche zeichnet sich deutlich ab und eine Vermessung ist, wie auf dem Bild dargestellt, einfach möglich.
Welche Vorteile ergeben sich für den Züchter?

Die Taubenklinik ist eine Einrichtung für alle Brieftaubenzüchter. Sie ist unmittelbarer Ansprechpartner für jeden Sportfreund. Ein weiterer Faktor ist die Kostensituation, die Erträge der Klinik kommen dem Züchter direkt wieder zugute. Es werden nur absolut notwendige Medikamente und Behandlungsmaßnahmen vorgeschlagen, auch das trägt zur Kostendämpfung bei. Der globale Bekanntheitsgrad der Taubenklinik macht sie zu einem kompetenten Ansprechpartner in Wissenschaft und Forschung. Die praktizierenden Tierärzte sind Geflügelspezialisten und behandeln daher auch Rassetauben, Ziergeflügel und, wenn es notwendig wird, auch exotische Vögel.